Diese kurze biografische Notiz stammt aus einer Ausgabe des italienischen Magazins „Autocapital“ und zeigt den Geist von Gianni Taroni (1936-2012), der zusammen mit seiner Frau Maria TAROX Brakes gründete.

Als begabter Rennfahrer und gesegnet mit einer ungewöhnlichen Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszudenken, begann er 1966 als zweiköpfiges Team aus Ehemann und Ehefrau mit der Arbeit an servogestützten Pkw-Bremsen. Das Duo war sehr gut ausgewogen: während Gianni das Aushängeschild und die kreative Kraft hinter der Firma war, spielte seine Frau ihre Stärken aus; scharfsinnig, technikorientiert und schlagfertig und damit das kritische Gewissen und des Teufels Advokat in jedem neuen Projekt.

Das fahrerische Können von Gianni ermöglichte ihm eine parallele Karriere als Renn- und Testfahrer. In den frühen 1970er Jahren traf er auf den ehemaligen F1-Piloten Giancarlo Baghetti, der nun Journalist war und teilte mit ihm Mitte der 1970er Jahre so manches Abenteuer. Von Terra del Fuego nach Alaska, vom Nordkap zum Südkap sowie von Mailand nach Kalkutta waren nur einige der Touren, die sie unternahmen. Während sie die neuesten Autos der damaligen Zeit untersuchten und darüber berichteten, wurden die Fahrzeuge auf das Äußerste getestet und unter härtesten Bedingungen eingesetzt.

1976 wurde Taroni & Co. als Unternehmen gegründet. Der heutige Markenname TAROX entstand einige Jahre später mit der Entwicklung eines innovativen Anti-Hitze-Kolben. Diese bahnbrechende Entwicklung verhinderte die Übertragung der Wärme auf den Bremssattel, da als Wärmedämmstoff Aluminiumoxid verwendet wurde. Das „ox“ schloss sich dem Firmennamen an und schuf TAROX.

1980 bot sich für Gianni Taroni die erste Gelegenheit, weltweite Aufmerksamkeit zu erregen.

„Es war in Zolder,“ — erinnert sich Gianni — „dieser Kurs stellte hohe Anforderungen an die Bremsen und Ligiers Fahrer Didier Pironi wollte meine speziellen Anti-Hitze-Bremskolben ausprobieren.“

Das Vertrauen des Franzosen wurde mit einem Sieg belohnt. Bald forderten alle an der Meisterschaft teilnehmenden Teams (unter anderem Williams, McLaren, Alfa Romeo, Renault, Lotus und Tyrrell) die gleiche Technologie in ihren Rennwagen.

Es war eine aufregende Zeit, die mit dem Sieg von Keke Rosberg in einem mit TAROX ausgerüsteten Williams für die Formel-1-Weltmeisterschaft 1982 gipfelte.